Das Programm
BUNDESPRÄSIDENTENLESUNG
MI, 27. April 2022
19:30 Uhr, Kaiserbädersaal, Hotel Kaiserhof
Seebad Heringsdorf
Podiumsgespräch mit Joachim Gauck, Bundespräsident a. D. und Karoline Preisler, Vorsitzende der Arno-Esch-Stiftung, moderiert von Manfred Osten
Der konstruktive Streit und die Toleranz sind zwei Lebensadern der Demokratie. Sind sie bereits versiegt? Für Joachim Gauck waren sie immer schon „gebotene Lebensform des Christenmenschen“. Aufgewachsen in der DDR, war für den evangelischen Pfarrer, ehemaligen Bundesbeauftragen für die Stasi-Unterlagen und späteren Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland klar, das Intoleranz nie toleriert werden dürfe. Vor dem Hintergrund der Teilung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte, der Frage nach der Vereinbarkeit von Wirtschafts- und Klimapolitik und der Fragmentierung unserer Gesellschaft in kleinste Identitäten debattieren Karoline Preisler und Joachim Gauck, wie und ob die Risse im gemeinsamen Haus der Demokratie, wieder geschlossen werden können.
Teilnehmende auf der Bühne
Joachim Gauck
Joachim Gauck, geboren 1940, studierte Theologie und arbeitete viele Jahre als Pastor; Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Protestbewegung in der DDR; ab März 1990 Abgeordneter der frei gewählten Volkskammer; von 1990 bis 2000 Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen; 2012 bis 2017 elfter Präsident der Bundesrepublik Deutschland; zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, u.a.: Theodor-Heuss-Medaille, Geschwister-Scholl-Preis, Europäischer Menschenrechtspreis, Ludwig-Börne-Preis; Ehrendoktor der Universitäten Rostock, Jena, Augsburg, der National University of Ireland/Galway, der Hebrew University of Jerusalem, der Université Paris-Sorbonne sowie der Maastricht University.
Karoline Preisler
1971 in Ost-Berlin geboren, war früh politisch interessiert und geriet schon mit 13 Jahren ins Visier der Staatssicherheit. Die Volljuristin, die heute in Barth (Mecklenburg-Vorpommern) und Berlin lebt, ist Vorsitzende der Arno-Esch-Stiftung und engagiert sich unter anderem für Bildung.
Manfred Osten
geboren 1938 in Ludwigslust, studierte Rechtswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaft und Literatur in Hamburg und München. Nach der Promotion trat er in den Auswärtigen Dienst mit Stationen in Kamerun, Tschad, Ungarn, Australien und Japan ein. 1993 wurde er Leiter des Osteuropa-Referats der Bundesregierung. Von 1995 bis 2004 war er als Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung in Bonn tätig. Manfred Osten ist Autor zahlreicher Publikationen, führte zweiundvierzig Fernsehgespräche mit Alexander Kluge und ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz sowie der Europäischen Akademie. Außerdem ist er als Jury-Mitglied des Usedomer Literaturpreises und langjähriger Moderator der Usedomer Literaturtage tätig.
Kooperationspartner der Lesung
Diese Lesung findet in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Arno Esch Stiftung statt.